In meinem Beitrag Booknapping Backstage nahm ich euch mit hinter die Kulissen meines Blogs und berichtete davon, wie ich meine Blogarbeit organisiere. Welche Listen ich führe, wie ich plane, was ich dafür nutze und einiges mehr. In den Beitrag passte allerdings nicht mehr, wie ich ans Rezensieren herangehe. Da ich auch davon gerne erzählen möchte, ist es nun Zeit für diesen zweiten Teil von Booknappings Backstage. Ok – wo fange ich am besten an?
Lesequeue und Rezensionsstapel
Neben der Liste, die ich für Rezensionsexemplare führe (s. Booknapping Backstage), haben auch die physikalischen Besprechungsexemplare einen festen Platz bei mir. In der Nähe meines Leseplatzes im Wohnzimmer steht ein kleines weißes Regal, in dem sich neben den Blog-Orgamaterialien, Notizbüchern, Malbüchern und einem Köfferchen mit Kabelsalat auch meine Lesequeue und der Rezensionsstapel tummeln.
Die Lesequeue steht ordentlich aufgereiht und sortiert nach Comics und Romanen beziehungsweise Sachbüchern oben auf dem Regalsims. Der Rezensionsstapel mit den bereits gelesenen Titeln befindet sich ein Fach drunter. Die Fotos sind übrigens authentisch, was soll ich extra aufräumen – ich möchte euch doch die Realität zeigen und nichts für den Artikel künstlich Konstruiertes.
Geht es darum, auszuwählen, was ich als nächstes lese, geht mein Blick immer erst zur Lesequeue. Dort stehen nicht ausschließlich Rezensionsexemplare, sondern auch Titel, die jetzt ganz einfach dran sind. Beispielsweise, weil sie zu einer Aktion gehören oder weil wir sie in unserem Offline-Lesekreis lesen.
Den ein Fach tiefer lagernden Rezensionsstapel „arbeite“ ich ganz einfach nach und nach ab, dabei halte ich mich an keine Reihenfolge. Ich schaue einfach, worauf ich gerade Lust habe und berücksichtige dabei auch, wenn Rezensionen dringend sind oder einfach schon länger warten. *räusper* – ja, auch das kommt mal vor. Ich lasse mich von der Lesequeue und dem Rezensionsstapel niemals stressen, beide „Institutionen“ üben keinerlei mentalen Druck auf mich aus. Ich halte auch nichts davon, Rezensionen und Beiträge übers Knie zu brechen. Meine Devise lautet Qualität vor Quantität und da kann es schon mal passieren, dass eine Besprechung länger braucht. Alle, die selbst schreiben, werden das vermutlich kennen. Es gibt ganz einfach Stunden, Tage, Zeiten in denen man nichts zustande bringt. Es wäre unfair den Titeln gegenüber und würde sich für mich unehrlich anfühlen, in solchen Momenten Besprechungen zu schreiben. Mir selbst würde es auch nicht gut tun. Also lasse ich es dann lieber.
Vorbereitungen während des Lesens
Ich liebe Page Marker, diese kleinen Klebezettelchen, die während des Lesens fast immer in meiner Nähe sind. Denn damit markiere ich für mich relevante Stellen in den Büchern, die ich lese. Sehe ich ein Panel in einem Comic, das mich besonders beeindruckt, kommt ein Page Marker an die Seite. Bewirkt ein Text etwas in mir, darf ein Page Marker diese Stelle markieren. Muss ich weinen oder lachen, bin ich mitgerissen oder fasziniert, bin ich gelangweilt oder ekle ich mich – in allen Fällen kann es sehr gut sein, dass ich zu meinen kleinen Post-its greife. So sieht eigentlich jeder Titel, den ich lese am Ende ähnlich aus. Es gucken ein oder mehrere kleine bunten Fähnchen an der Seite raus. Die Motive und Farben haben dabei keine besondere Bedeutung, sie markieren ganz einfach. Eine süße Eule sitzt auf ihrem Page Marker neben einer Stelle in der Gedärme aus einem Körper drängen. Ein feuerrotes Zettelchen markiert eine ruhige Szene in sanften Farbtönen, die sich über zwei Comicseiten erstreckt. Ein Pinguin lugt aus einem Buch, das in der Wüste spielt. Ich bin da gnadenlos wie tolerant. Im Falle von E-Books muss ich auf digitale Markierungen oder separate Notizen ausweichen. Das gefällt mir nicht so gut.
Notizen. Spontan. Emotional. Direkt.
Selten mache ich mir Notizen während des Lesens. Es kommt vor, dann klebe ich mir aber meist mit Washi-Tape einen Notizzettel vorne ins Buch oder ich nehme einen größeren Klebezettel (mit Katze oder Zombie – völlig egal) für diesen Zweck. Immer aber mache ich mir direkt nach dem Schließen des Buches Notizen. In diese fließen dann all die Emotionen, die ich nach dem Lesen loswerden muss. All die Gefühle, Nachwirkungen, Begegnungen, Gedanken. Schwierig wird es, wenn ein Text mich gar nicht berührt hat, weder positiv noch negativ. Wenn ich gar keine Empfindungen dem Gelesenen gegenüber habe. Das kommt selten vor, aber in so einem Fall versuche ich dann eben genau dieses „Gefühl“ der Leere zu beschreiben. Immer aber helfen mir meine gesetzten Zettelmarkierungen. Anhand dieser kann ich zu diesen Stellen zurückgehen und sie in meinen eigenen Text einfließen lassen.
Diese Notizen mache ich ausschließlich handschriftlich. Dafür nutze ich zwei Notizbücher, eines für Comics, eines für alle anderen Bücher. Ich notiere Titel, Datum, Autor_innen und schreibe drauflos … Einfach so. Ich habe festgestellt, dass ich Texte vor allem emotional wahrnehme. Ich reagiere auf guten und auch auf schlechten Stil – natürlich ist das subjektiv. Ich reagiere auf Situationen, auf Farben, auf Szenen, auf Bilder. Wenn ich keinerlei emotionale Reaktionen spüre, weiß ich, dass etwas nicht stimmt. Das beispielsweise das Buch nicht zu mir passt oder der Stil mir nicht liegt. Texte mit vielen Fehlern in Grammatik und Rechtschreibung verstören mich beispielsweise so sehr, dass ein flüssiges Lesen für mich nicht möglich ist. Dabei spreche ich nicht von einem Fehler hier und da, sondern von gröberen Schnitzern, von vielen Fehlern. Ich habe dann das Gefühl, die Autor_in hat sich die Mühe nicht machen wollen. Geht halt nicht für mich. Das gilt übrigens für Texte aller Art. Aber ich schweife ab.
Mein Text – switch: analog => digital
Den eigentlichen Blogbeitrag schreibe ich meist erst einige Zeit nach dem Lesen. Und somit auch mit einigem Abstand zu den handschriftlich verfassten Notizen, die in letzter Zeit immer häufiger bereits vorgeschriebenen Rezensionen ähneln. Zwischen der analogen und der digitalen Fassung können schon mal Tage oder auch (seltener) Wochen vergehen. Mithilfe der Notizen und der vielen Klebezettelchen-Markierungen kann ich aber direkt wieder zu dem erlebten Text zurück kehren. Ich setze mich dann wahlweise an mein Notebook oder auch mal an mein Tablet, das ich für diesen Zweck mit einer Bluetooth-Tastatur ausstatte, und schreibe die Rezension direkt im Blogbereich. Außerdem mache ich Fotos, bearbeite diese, suche Leseproben, Cover und die bibliografischen Daten heraus. Hübsche alles ein wenig auf, sodass es mir gefällt. Dass dies nicht in einer halben Stunde getan ist, ist offensichtlich. Auch das Gegenlesen meines eigenen Textes gehört noch dazu. Ich versuche dafür meinen Beitrag mit „fremden“ Augen zu lesen. Lese Wort für Wort, Satz für Satz – manchmal sogar Buchstabe für Buchstabe. Ich finde ganz sicher nicht jeden Fehler, aber manch groben Unsinn stöbere ich auf.
Ich schreibe nun seit über zehn Jahren Rezensionen, habe außerdem längere Zeit in einem Rezensionsportal (und auch zwei Romane) „lektoriert“. Dadurch habe ich ganz sicher keine Expertise im Lektorieren oder Korrigieren, das was ich mache, ist alles auf „habe ich mir irgendwie selbst beigebracht“-Niveau. Aber mein Sinn für Sprache begleitet mich seit meiner Kindheit. Oft kann ich gar nicht sagen, warum eine Stelle so oder so heißen muss. Ich spüre dann ganz einfach, wie es sein muss. Ich spüre, dass etwas komisch klingt, dass ich mich damit nicht wohlfühle. Welche Regeln dahinter stehen weiß ich nur selten. Besser kann ich das leider nicht erklären, im besten Falle, versteht ihr vielleicht, was ich damit meine.
Ganz sicher weiß ich aber, dass …
… ich es liebe, zu schreiben.
… ich es liebe, zu lesen.
… ich es liebe, übers Lesen und Schreiben zu sprechen.
Und das alles so, wie ich es mag. Ganz persönlich und authentisch.
Außerdem bin ich verrückt nach Feedback. Erzählt ihr mir davon, wie ihr eure Rezensionsarbeit organisiert? Wie geht ihr vor? Habt ihr Rituale, besondere Macken oder Vorgehensweisen? Bitte verlinkt mir auch eure Beiträge, sie müssen nicht brandaktuell sein, gerne auch aus eurer Blog-Backlist.
Und wie machen es die Blogkolleg*innen?
- Jill von Letterheart hat darüber in ihrem Beitrag Bloggen – und was dahinter steckt geschrieben.
- Nicci von Trallafittibooks hat einen Beitrag übers Bloggen geschrieben, in dem es auch um die Themen Rezensieren und Organisieren geht:
Wie machst du das eigentlich alles? – Über Zeitmanagement und Disziplin im Alltagschaos
26 Comments
Barbara
10. Oktober 2020 at 11:38Liebe Sandra,
danke für Deine Antwort gestern auf Twitter. Ich habe mit großem Interesse Deine Beiträge gelesen und konnte für mich das ein oder andere festhalten, das ich ausprobieren möchte.
Besonders gefallen hat mich das Festhalten der gesamten Dinge rund um Deinen Blog in handschriftlicher Form. Ich bin nämlich auch so ein Handschreiber. Vor allem, wenn es um Organisatorisches geht oder um Erlebnisse und Lernprozesse mit meinen Pferden,
Insgesamt bin ich von Deinem Blog und auch Deiner Leseecke mehr als angetan! Ich kann so sehr spüren, wie viel Hinganbe Du für das alles hast! Ganz großes Kompliment.
Alles Liebe, Dir!
Barbara
booknapping
10. Oktober 2020 at 18:09Liebe Barbara,
klasse, dass du vorbeigekommen bist. Ich freue mich sehr darüber und dass es dir außerdem gefällt, ist natürlich besonders schön. Ich war inzwischen auch schon ganz kurz bei dir und werde noch zu einem längeren Besuch vorbeikommen.
Das Schreiben mit der Hand hilft mir ungemein, da geht es mir genau wie dir.
Ganz lieben Dank für dein tolles Feedback und bis ganz bald ;-)
Stay safe und liebe Grüße
Sandra
Jacquy
25. September 2018 at 16:43Ich lese gern solche Beiträge, merke dabei aber auch immer wieder, wie unstrukturiert das bei mir abläuft. Ich markiere mir beim Lesen nur selten Stellen und wenn, dann nur für mich und nicht für die Rezension. Notizen mache ich mir überhaupt nicht, sondern meistens klappe ich ein Buch zu, fahre den PC hoch und schreibe die Rezension. Später lese ich dann noch mal drüber und korrigiere ein bisschen, aber im Groben bleibt meine spontane Erstfassung stehen und wird auch so veröffentlicht. Bei mir ist es oft also doch mit einer halben Stunde gut erledigt, aber man merkt dann auch einfach den Unterschied zwischen meinen Beiträgen und denen von Leuten, die da mehr Zeit und Arbeit reinstecken. Deinen Rezensionen merkt man das auf jeden Fall an. :)
booknapping
26. September 2018 at 10:18Ja, ich lese solche Beiträge auch gerne, daher freue ich mich auch sehr über deinen Kommentar! Einen Beitrag in einer halben Stunde zu schreiben, schaffe ich auch mal, das ist aber sehr selten. Du solltest dich mit deinen Beiträgen deshalb aber nicht kleiner machen, denn jede_r hat doch einen ganz eigenen Weg! Deshalb steht auch „my way“ über meinem Beitrag ;-)
Bis ganz bald und liebe Grüße,
Sandra
Isabell
23. September 2018 at 18:26Hey :)
Was für ein interessanter Post und es ist doch immer interessant zu sehen, wie andere Blogger alles handhaben.
Ich gehöre ja zu einen von denen, die gar keine Routine hat und alles ohne Plan macht. Das einzige, was ich priorisiere sind Rezensionsexemplare. Auch für meine Rezensionen mache ich mir keine Notizen. Das einzige was ich mache, wenn ich dran denke, ist, Zitate zu markieren, die ich in meiner Rezension verwenden kann. Manchmal ist es dann aber ganz schön schwer sich an alles zu erinnern, wenn ich die Rezension erst Wochen später schreibe. Ich versuche aber immer, die Rezension innerhalb von einer Woche zu schreiben.
Liebe Grüße
Isabell
booknapping
23. September 2018 at 19:38Hi Isabell,
kann ich mir gut vorstellen, dass es schwierig wird, wenn die Lektüre länger zurück liegt. Denn manchmal mache ich auch keine Notizen … und rezensiere erst Wochen später. Zum Glück helfen meistens Post-its, die mich dann emotional wieder an gewissen Stellen zurückführen. Immer klappt das aber auch nicht. Vielen Dank für deinen Weg, ist doch schön, dass wir alle unsere ganz eigenen Methoden haben :-)
Liebe Grüße,
Sandra
Elisa
22. September 2018 at 14:51Hallöchen,
sehr interessant zu sehen, wie andere Blogger_innen so an ihre Rezensionen herangehen. Ich mache einige Dinge anders, aber auch viel ähnlich wie du.
Ich verwende beim Lesen selbst keine Post-Its, wobei ich bei e-books manchmal die Markierfunktion verwende. Manchmal schreibe ich mir Zitate in meinem Notizbuch auf, aber das passiert eher selten. Ich rezensiere nur die wenigsten Bücher direkt nach dem Lesen, stattdessen fasse ich erstmal in einem Notizbuch meine Gedanken zu dem Buch in Stichworten. Bis die Rezension dann geschrieben wird vergehen häufig ein paar Tage.
Die Rezension wird dann verfasst und bevor ich sie veröffentliche lasse ich sie noch mal durch online Korrekturprogramme laufen und lese mehrmals Korrektur.
Was das auswählen der Bücher angeht, gehöre ich auch zu den Leuten die nach Lust und Laune lesen und keinen Plan hat was als nächstes kommt.
LG
Elisa
booknapping
23. September 2018 at 07:37Hi Elisa,
und lieben Dank für deinen „Weg“ beim Rezensieren und der Auswahl des nächsten Lesestoffs. Ich finde es unheimlich spannend, sich über diese Dinge auszutauschen, die für uns selbst ja eigentlich alltäglich sind. Mich inspiriert es auch zu neuen Ideen, wenn ich lese, wie andere damit umgehen, ob sie Rituale haben etc.
Gerade habe ich einen riesigen Rezi-Ex-Stapel und nachher geht es übrigens mal wieder an die Auswahl, welcher Comic der nächste sein soll :-)
Liebe Grüße,
Sandra
Elena
22. September 2018 at 13:33Interessanter Beitrag. Nicht nur du wirkst da sehr gut organisiert.
Ich selbst mache mir keine Markierungen, Notizen oder Post-Its. Der einzige Anhaltspunkt sind später meine spärlichen Status-Updates auf Goodreads. Aber ich habe auch schon lange aufgehört, alles rezensieren zu wollen.
booknapping
23. September 2018 at 07:39Liebe Elena,
vielen Dank für deinen Kommentar. Und ich bin beeindruckt, dass du das ohne großes Trara hinbekommst – richtig klasse. Ich brauche dieses ganze Drumherum, wenn ich auch nicht wirklich diszipliniert bin. Ich mag das Chaos und das rächt sich auch immer mal wieder :-)
Liebe Grüße,
Sandra
Elena
23. September 2018 at 18:25Liebe Sandra,
letztlich ist ja nur wichtig, dass du mit deinem Verfahren zufrieden bist und das scheinst du ja zu sein :) Ich war (und bin) teilweise so perfektionistisch, dass ich oftmals gelähmt war. Deshalb ist das jetzige Vorgehen für mich ziemlich befreiend. Als System würde ich es aber dennoch nicht weiterempfehlen *grins*
Liebe Grüße
Elena
booknapping
23. September 2018 at 19:35Achja, den Perfektionismus kenne ich auch zu gut. Seit einigen Jahren bin ich da um einiges entspannter. Ich musste jedoch erst tief fallen, bevor ich da Loslassen konnte.
Und ja – letztendlich muss jede_r mit seinem System zufrieden sein. Ich ändere meines z. B. häufiger mal, wie auch meine Pläne *lach*.
Liebe Grüße,
Sandra
Marco / Luziferian
6. August 2018 at 17:18Puh, so organisiert bin ich nicht. Ich habe eine feste Gliederung für meine Reviews und innerhalb der verschiedenen bereiche idR auch eine feste vorgehensweise und Reihenfolge aber ich mache mir beispielsweise nie Notizen. Ich bin eher der Typ der immer alles im Kopf hat und es abrufen kann. Irgendwie funktioniert das so einfach. Ich mache mir beim Busfahren aber häufiger mal mentale Notizen zu formulierungen oder punkten die ich im Review ansprchen möchte. Dabei ist bei mir allerdings entscheident, dass ich Reviews zeitnah nach dem schauen/lesen schreibe. Ich habe nur ganz ganz selten mehr als 2 beendete Werke die ich noch rezensieren möchte gleichzeitig. Ich mag auch beispielsweise keinen weiteren Comic anfangen wenn ich noch zwei ausgelesene zum rezensieren herumliegen habe. Einen Lesestapel und einen „muss ich noch rezensieren“-Stapel habe ich allerdings auch. Die sind aber in sich auch unsortiert.
Vincisblog
7. August 2018 at 07:22Mittlerweile muss ich während des Lesens dokumentieren. Das hat 2 Gründe:
1. Grund: Ich lese bis zu 4 Comics gleichzeitig
2. Grund: Beim lesen finde ich irgendwas, was ich unbedingt erwähnen möchte. Früher habe ich es dann in der Rezession nicht mehr präsent und somit fehlen dann mir wichtige Informationen.
booknapping
7. August 2018 at 17:00Hey
Danke für den Einblick in deine Gewohnheiten. Warum liest du 4 Comics parallel? Je eines pro Leseort? Ich lese ja auch mehrere Titel parallel, meist aber nur einen Comic.
Das mit den Notizen kann ich gut nachvollziehen.
LG,
Sandra
Vincisblog
8. August 2018 at 07:51Hat sich irgendwann so ergeben. Digital ist eine Ausnahme, da ich dann tatsächlich woanders lese. Gerade bei dicken Comics (Megabänden) hat sich irgendwie so eingeschwungen. Wenn der Lesestapel so verlockend ist und ich dann immer nur den einen lesen „muss“ auf den ich Zweifel gerade keine Lust habe, ist es auch doof.
Größter Vorteil: für die Blog Fotos kann ich immer direkt 2 Comics vor Linse ziehen, spart Aufbau/Abbau Zeiten bei der Kamera und dann Bildbearbeitung ist in einem Rutsch schneller.
booknapping
15. August 2018 at 11:30Hi
Liest du fast ausschließlich Comics oder auch andere Literatur?
Ich lese ebenfalls viel parallel, meist darunter aber nur ein Comic. Dann noch 1-2 Romane und oft ein Sachbuch.
LG,
Sandra
booknapping
7. August 2018 at 19:14Hi Marco,
sehr spannend, wie unterschiedlich wir alle das Rezensieren und Bloggen betreiben. Vielen Dank für den Einblick in dein „Treiben“. Ich merke mir sehr viel, allerdings bleibt so viel hängen, dass ich mich mit dem Notieren von Dingen ganz einfach mental entlaste. Das klappt bei mir gut. Schön finde ich außerdem, dass es doch auch bei uns allen Parallelen gibt – beispielsweise die unsortierten Stapel.
LG,
Sandra
Eva
6. August 2018 at 13:18Hey Sandra,
das ist ja mal ein spannender Einblick. Ich mache viele Dinge ähnlich wie Du, einige aber auch ganz anders. Ähnlichkeiten finden sich in der Auswahl des Buchs. Ich habe einen Ähnlichen „Bereich“ abgesteckt, entscheide aber auch zumeist spontan, was ich lesen möchte. Mit Klebezetteln arbeite ich nicht. Ich lese gern auch unterwegs und dann müsste ich die immer dabei haben. Ich bin ganz altmodisch: ich nehme mir einen Zettel und einen Kugelschreiber für die Notizen mit. Zettel liegt irgendwo im Buch, Kugelschreiber hängt am Cover. Manchmal (ok, meistens) wähle ich den Kuli passend zum Cover aus, meine persönliche Marotte.
Im eBook nutze ich die Kommentarfunktionen des Readers, das klappt genauso gut, wie mit dem Zettel.
Ich notiere wichtige Handlungsabläufe, schreibe aber auch Kommentare, oder notiere mir die Seiten mit bemerkenswerten Textstellen. Früher habe ich an solchen Stellen doch glatt Eselohren (ich weiss – pfui) geknickt, aber seitdem ich zunehmend Bücher verlose, habe ich mir das abgewöhnt.
Die Rezension schreibe ich eher zeitnah. Wenn ich das Gefühl habe, etwas Abstand zu brauchen, fange ich einfach mit dem Inhaltlichen an und lasse sie zwischendurch liegen.
Ich schreibe klassisch auf dem Computer mit Word. Ich brauche einfach die Rechtschreibkorrektur, die in WordPress ist mir zu schlecht.
Außerdem brauche ich Funktionen in Word, z.B die Suchfunktion. Ich neige zu Füllwörtern und kann dadurch mit einem Klick sehen, ob ich schon wieder x-mal „auch“ oder „doch“ geschrieben habe. Ein wichtiger Faktor ist bei mir die Textkorrektur. Ich nehme sie in zwei bis drei Zyklen vor. Erst mit der Rechtschreibprüfung, dann mit Tools wie „Wortliga“. Am Schluss – ganz ganz wichtig – lese ich mir den Text selber laut vor. Ist für mich die beste Methode, stilistische Unzulänglichkeiten zu eliminieren. Ebenfalls wichtig, nachdem ich korrigiert habe, eine Nacht drüber schlafen und am nächsten Tag nochmal durch den Text schauen. Oft erhält er dann nochmal einen Feinschliff der mich glücklich und zufrieden mit dem Text macht.
DANN kommt der Text erst ins NotePad, um Formatierungsprobleme zu vermeiden, und dann in den WordPress Editor. Ab da geht es dann schnell: Überschriften formatieren, Zitate kennzeichnen, Coverbild rein, Links einbauen, SEO fertig machen – fertig.
Ich merke gerade selbst, dass die Korrektur bei mir der aufwendigste Prozess ist, aber ich brauche das so. Nur dann bin ich mit meinem Text happy und lassen ihn guten Gewissens auf die Menschheit los.
Liebe Grüße sendet Dir, Eva
booknapping
7. August 2018 at 19:34Liebe Eva,
wow – das ist ein ausführlicher und toller Einblick in deine Rezensionsarbeit! Und das klingt alles sehr durchdacht, gut organisiert, allerdings auch nach viel Aufwand. Kennst du die Software Duden Korrektor? Ich habe sie früher beim Lektorieren genutzt und sie ist wirklich sehr hilfreich. Vielleicht könnte sie dir den ein oder anderen Durchgang beim Korrekturlesen ersparen? Es sei denn, du brauchst es trotzdem für dein Wohlbefinden, dann würde ich es auch so belassen. Deine gründliche Vorgehensweise merkt man deinen Rezensionen auf jeden Fall an, sie sind immer perfekt.
Ich versuche nach dem Paretoprinzip (80% des Aufwands können mit 20% der Arbeit erledigt werden, die restlichen 20% aber benötigen dann 80% Aufwand) vorzugehen und nicht alles zu 100% zu erledigen. Aber … da geht es eher einzelne kleine Dinge drumherum, wie Schlagwörter, Einträge ins Register etc. Beim Text selbst bin ich schon ziemlich pingelig. Ich nutze meist keine Rechtschreibkorrektur, weil mich das kollossal nervt und gehe dabei aber auch bewusst das Risiko ein, dass etwas nicht perfekt ist. Pareto halt. Ich glaube aber, dass meine Texte trotzdem ganz ok sind – sonst würde ich noch 1000 x draufschauen *AffedersichdieAugenzuhält* :-D
Das mit dem „Laut vorlesen“ mache ich im Grund auch, nur halt ohne Ton. Hört sich komisch an, ich weiß, aber ich höre den Ton dann sozusagen in mir. Klingt komisch, kann ich aber nicht besser erklären. Vielleicht verstehst du mich ja :-)
Die Post-its schleppe ich übrigens immer mit mir rum, ich klebe z. B. einfach vorne welche ins Buch – dann sind sie immer zur Hand.
Liebe Grüße,
Sandra
monerl
6. August 2018 at 11:06Sehr schöne Vorstellung und ein interessanter Einblick in dein Lesen und Rezensieren! Immer wieder spannend zu sehen, wie unterschiedlich wir alle sind.
Ich z.B. muss aus Zeitgründen meine Rezis ganz zeitnah schreiben, sonst gehen sie unter. Zumeist vergesse ich dann auch vieles, auch sowas, was mich sehr beeindruckt hat. Mein Kopf erfährt täglich einen Overload und muss geleert werden. Ich habe Notizbücher, aber ich schaffe es kaum, dort was zum Buch zu notieren. Ich mache mir Post-ITs an für mich wichtige und interessante Stellen und anhand von diesen mache ich meine Rezi. Wenn etwas ganz wichtig ist, schreibe ich es auf das Post-IT.
Zum schöne Bilder machen oder ähnliches habe ich auch keine Zeit. Deshalb sind meine Rezis formhalber eher schlicht. Ich finde die künstlerisch bearbeiteten Fotos zu Büchern zwar schön anzuschauen, jedoch stören sie mich meistens, wenn ich eine Rezi lesen will. Ein Bild zum Cover, ok, wenn es dann aber noch 2 bis 3 mehr werden, nerven sie mich eher, da sie den Beitrag so küntlich verlängern. ;-)
Hab ne schöne Woche,
glG vom monerl
booknapping
7. August 2018 at 19:38Huhu monerl
Ha! Noch eine Post-its-Liebhaberin. Ich mag die kleinen Dinger einfach so gerne und manche Bücher sehen wirklich lustig bunt „gespickt“ aus. Was ich gar nicht im Text oben geschrieben habe ist, dass ich sie nach dem Rezensieren aus den Büchern/Comics entferne. Es sei denn, ich möchte später mit den Stellen noch „arbeiten“. Beispielsweise kommt das bei Sachbüchern oder wichtigen Stellen vor, an die ich mich immer und immer wieder erinnern möchte.
Und lieben Dank auch für den Einblick in deinen Kopf ;-) Ich kenne das gut und muss Dinge auch aufschreiben, sonst „platzt der Schädel“.
LG,
Sandra
monerl
17. August 2018 at 13:31Ja, ich mache die Post-Its nach dem Lesen auch wieder raus. Nur in Sachbüchern dürfen sie bleiben. Romane dürfen auch nur bleiben, wenn sie Herzensbücher geworden sind. Die anderen gehen zu TT oder Bücherschrank oder oder. :-)
GlG und ein schönes WE für dich,
monerl
booknapping
19. August 2018 at 07:52Dann halten wir das ganz ähnlich :-)
LG,
Sandra
Vincisblog
6. August 2018 at 09:59Vor knapp einem Jahr hab ich meinen Prozess mal dokumentiert (unauffällig Link fallen gelassen: http://vincisblog.com/2017/07/25/how-to-comic-bloggen/).
Der Prozess hat aktuell wenig bis gar nichts mehr gemeinsam, mit dem wie er heute aussieht. Ich glaube ich sollte mal wieder ein Update schreiben :D
booknapping
7. August 2018 at 16:57Danke für deinen Link! Sobald du was Neueres hast, lass es gerne auch hier. Ich bin gespannt.
LG,
Sandra
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