Neben den im ersten Teil meines Rückblicks auf den Comiclesemonat Januar 2017 vorgestellten Titel, habe ich im Januar die folgenden vier US-Comics und ein deutschsprachiges Comicalbum aus dem Splitter Verlag gelesen. Begegnet bin ich dabei Feen und einem Buchhändler. Einem neuen Superheld mit Krähenmaske, Zeitreisenden und einem Bekannten aus dem Hellboy-Universum. Klingt doch schon einmal nach einer super Mischung!
Mignola, Arcudi, Green – Lobster Johnson: Garden of Bones (Dark Horse Comics)
Lobster Johnson besucht die Gruft des kriminellen Haudegens Big Penny und es kommt zu einer Auferstehung der Toten … Dieser One-Shot ist mein erstes Lobster Johnson-Abenteuer gewesen. Leider wurde ich bitter enttäuscht. Zwar sind Greens Zeichnungen solide und gut, auch die Kolorierung passt zur Grabesstimmung. Jedoch ist die Story selbst dermaßen dünn, da lohnt sich kaum das Aufschlagen des Heftes, so schnell ist es auch schon wieder ausgelesen. Die Handlung besteht im Grunde nur aus dem Kampf gegen die Untoten. Das war’s auch schon. Viel zu wenig für ein 32-Seiten-Heft.
Robinson – Box Office Poison Color Comics #1 (IDW)
Ganz anders zeigt sich die erste Ausgabe der Farbfassung der Reihe „Box Office Poison“, die erstmals 2001 in schwarzweiß erschien und die Geschichte einer Gruppe von jungen Leuten in New York erzählt. Der Protagonist des ersten Heftes ist ein „bookstore clerk“ und wie auch alle anderen Charaktere schon sehr nerdy. Die Story springt zwischen zwei Zeiten, welche jeweils durch passende Farbgebung erkennbar sind. Insgesamt ein ziemlich schräger Comic, der sich in etwa so anfühlt, wie das bezogene WG-Zimmer im Heft. In diesem gibt es eine wirklich hohe Decke und eine Tür oberhalb der eigentlichen Tür – ohne, dass diese erreicht werden kann. Ihr versteht, was ich meine?
Buchhändler. Nerds. New York. Klingt interessant an und ich bleibe erst einmal dran.
Fryia (Storys) – Doctor Crowe #1 (215Ink)
Auf dieses per Kickstarter verwirklichte Comicprojekt haben die neugierigen Leser einige Zeit warten müssen. Ich weiß gar nicht mehr, wieviele Verschiebungen es gab, aber zwei Monate länger als vorgesehen hat es ganz sicher gedauert. Das macht aber nichts, denn es hat sich gelohnt auszuharren. Im Heft sind drei Storys enthalten, die alle von Corey Fryia geschrieben, aber von unterschiedlichen Künstlern gezeichnet wurden (Gregori, Cunha, Horak).
Dr. Victor Crowe ist eine schön skurrile Person, die in Krähenmaske und -montur übernatürlichen Phänomen nachgeht. In den Geschichten begleiten ihn wechselnde und nicht minder interessante Sidekicks. Geister, Grusel, Dämonen und etwas Steampunk vermischen sich hier mit Humor und echt gutem Storytelling! Doctor Crowe gefällt mir in seiner unkomplizierten und erfrischenden Art außerordentlich gut und ich freue mich, dass es weiter gehen soll. Heft #2 ist angekündigt für März 2017.
Roberts, Chadha, Garcia – Knight Guardians of Relativity #1 (Titan1Studios)
Neue Mini-Serie, die auf 4 Ausgaben ausgelegt ist. Aufgrund des Zeitreisethemas bin ich neugierig geworden. Nach dem Lesen bin ich jetzt zwar leicht verwirrt, aber nicht unbedingt enttäuscht. Ganz wie die Gruppe der Knight Guardians springt die bunt kolorierte Story zwischen verschiedenen Schauplätzen und unterschiedlichen Zeiten hin und her. Trotzdem bleiben Handlung und handelnde Personen im Dunklen und Ungewissen. Dieses erste Heft ist wirklich „nur“ ein Einstieg, da könnte theoretisch jetzt alles folgen – ich habe tatsächlich keine echte Vorstellung davon, wie es weiter gehen wird. Alleine die Tatsachen, dass die Story in einem schön gestaltetem futuristischen Setting angesiedelt ist und es ungewöhnliche Tierkreuzungen gibt, hält mich an der Serie. Der Cliffhanger am Ende tut sein Übriges …
Im Heft ist angekündigt, dass es online eine kostenfreie Vorgeschichte gibt. Diese habe ich auf der genannten Seite aber leicht nicht finden können, das ist wiederum ärgerlich.
T. Day, O. Ledroit – Wika Band 1: Wika und Oberons Zorn (Splitter Verlag)
Dieses bildgewaltige Fantasy-Abenteuer hat mich alleine schon durch seine Optik fasziniert. Ledroits Zeichnungen und die nahezu überbordende Kolorierung sind besonders. Und auch die Story ist es wert, nach dem ersten Blick in den Comic dort zu verweilen. Steampunk, Hexen, Feen, High-Fantasy – Wika bietet dies alles und wer mehr wissen möchte, schaut in meine Rezension hier im Blog: Bildgewaltige Steampunkhexerei – Day/Ledroit: Wika und Oberons Zorn.
Band 2 liegt inzwischen schon bei mir zu Hause :-)
Unter Index: Booknappings Comics findet ihr eine Übersicht aller im Blog vorgestellten Comics.
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