Wer das erste Buch der Amulett-Reihe von Kazu Kibuishi noch nicht gelesen hat und sich den Spaß nicht verderben möchte, alle Geschehnisse selbst zu erleben, kann jetzt die Gelegenheit ergreifen und zunächst meine Rezension zu Amulett Buch Eins: Die Steinhüterin lesen.
Noch immer liegt Emilys Mutter im Koma nachdem sie von einem Arachnopoden angegriffen und vergiftet wurde. Für Em und ihren Bruder Navin gibt es nur einen Ausweg – sie müssen nach Kanalis, die große Stadt, in der laut ihrem neuen Hasenfreund Miskit, Chance auf Heilung besteht. Gemeinsam macht die kleine Gemeinschaft sich in ihrem wandernden Haus-Roboter auf den Weg, um in Kanalis Doktor Weston zu treffen.
Doch hat er ernüchternde Nachrichten für die Kinder. Nur die Früchte der Gadoba-Bäume können ihre Mutter noch retten. Diese befinden sich hoch oben auf dem Gipfel des Dämonenkopfbergs und dass es dort nicht gemütlich zugeht, sagt schon der Name! Selbst die Elfen mit ihrem gefährlichen Aussehen und bösartigen Machenschaften trauen sich nicht dorthin. Da fragt man sich, ob es wirklich Glück ist, als plötzlich der Fuchs Leon Rotbart auftaucht und anbietet, Emily auf ihrer Reise auf den dämonischen Berg zu begleiten. Er scheint sogar von ihrem Erbe als Steinhüterin zu wissen! Während sie sich ihm tatsächlich anvertraut, macht ihr Bruder Navin Bekanntschaft mit der organisierten Widerstandsbewegung in Kanalis. Tiere (sollte ich dazu sagen, dass alle Kanalisaner*innen sich mit der Zeit in Tiere verwandeln? – ja, sollte ich) aus der ganzen Welt haben sich hier zusammengeschlossen, um gegen die Bedrohung durch die spitzzahnigen Elfen zu kämpfen.
Das kann ja was werden, macht euch gefasst auf eine Menge Abenteuer!
Sprechende Tiere!
Kibuishi nimmt uns nahtlos mit auf die Reise in die große Stadt Kanalis, an der wandelnde Häuser wie Raumschiffe an einer Station andocken und in der sich alle Bewohner*innen mit der Zeit in Tiere verwandeln. Klingt wie ein traumhafter Ort, finde ich, denn ich habe nicht nur ein Faible für popkulturelle Hommagen, sondern auch insbesondere für anthropomorphe Tiere! Hach – ich liebe das ganz einfach, sobald sprechende Tiere auftauchen bin ich hin und weg. Und im zweiten Amulett-Band gibt es davon jede Menge.
Im zweiten Band klärt der Autor das Geheimnis um die Steine ein klein wenig auf und verwöhnt uns Lesende mit Szenen, die an liebgewonnene Vorlagen erinnern. So klingen die Gadoba-Bäume nicht nur so, auch das Setting sieht aus wie auf Dagobah. Die Macht des Steins und Emilys damit verbundene Schicksal erinnert an den Ringträger, Herrn Frodo, aus dem Herr der Ringe. Yodas Sumpf auf Dagobah habe ich oben schon erwähnt und dieses Mal gibt es sogar Pacific Rim-mäßige Kampfaction – einfach klasse.
Der Fluch der Steinhüterin besticht weiterhin mit überaus liebevoll gezeichneten Figuren, einem fortlaufenden spannenden Plot und vielen phantastischen Ideen. Die Bezüge zu den genannten großen Vorbildern wirken nie abgekupfert, sondern stets wertschätzend. Und die Handlung ist wenig zimperlich, es geht ziemlich ordentlich zur Sache, bleibt aber dabei kindgerecht und ist auch nicht zu komplex für jüngere Leser*innen.
Schöne (digitale) und unverschnörkelte Zeichnungen, die durch leicht unsaubere Panelrahmen noch lebendiger wirken und eine actionreiche fantasievolle Story machen auch Band Zwei der Amulett-Serie zu einem spannenden Kindercomic. Ich hatte viel Spaß und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen mit meinen Robotern und sprechenden Tieren :-D
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2 Comments
monerl
21. Juli 2020 at 12:10Ich finde diese Reihe auch total spannend und schön gezeichnet. Viel zu lesen gibt es nicht, somit ist es auch für lesefaule Kids geeignet. ;-) Hier besticht die Fantasy des Künstlers sehr. Ich freue mich immer darauf, was als nächstes kommt! Teil 3 ist ja nun auch schon auf den Markt. Bald auch hoffentlich auf meinem Lesestapel. hihi
GlG, monerl
booknapping
22. Juli 2020 at 10:21Ja, freue mich auch schon sehr auf die Fortsetzung!
Viel Freude weiterhin damit und liebe Grüße :-)
Sandra
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