Eigentlich … wollte ich aus dem Urlaub den ein oder anderen Bericht für das Blog mitbringen. Leseerlebnisse unter der Sonne Teneriffas mit der Kamera erfassen. Von Wandertouren und spannenden Exkursionen berichten. Vielleicht auch vom Rumgammeln auf der Terrasse nachdem wir gerade einige Bahnen in unserem riesigen Pool hier zurückgelegt hatten. Und von Momenten am Strand, am Meer, an den vielen wunderbaren Meeresschwimmbecken.
Aber all das ist in den Hintergrund getreten. Denn das Leben lässt sich nicht planen. Auch Entspannung, Wohlfühlen und Loslassen nicht. Das Leben wäre dies nicht, wenn es nicht seinerseits stets mit neuen Wendungen und Überraschungen aufwarten würde. Als wir in den Urlaub flogen vor nunmehr 11 Tagen beschwerten schon die ersten schlechten Nachrichten über die Gesundheit einer guten Freundin meine Gedanken. Nur wenige Tage nach der Ankunft schlug das Schicksal innerhalb der Familie zu. Zudem war unsere Gesundheit angeschlagen, der in den letzten Monaten angehäufte Stress und die gesammelten Gedanken aufgrund der schon vorher nicht überall rosigen Situationen hatten da vermutlich ihren Anteil daran.
Es kam vieles zusammen und an einem entspannten Urlaubsort, in völliger Ruhe in einem traumhaften Domizil können die Gedanken dann natürlich umso besser kreisen. Ich kann nicht sagen, dass ich gut erholt aus diesem Urlaub gehe, wenn der Flieger uns heute nach Hause bringt. Aber nichtsdestotrotz haben wir den Aufenthalt genossen. Und vesucht, unser Leben zu leben. Ich weiß gar nicht, wie oft ich mir in den letzten Tagen Gedanken darüber gemacht habe, ob ich mich überhaupt noch öffentlich freuen darf. Ob ich zeigen darf, dass ich Spaß habe, wenn wir in La Laguna die Altstadt erkundeten oder mich über jede Blüte und die riesigen „Zimmerpflanzen“ im wundervollen botanischen Garten in Puerto Cruz freute. Denn als Bloggerin stehe ich nun mal in der Öffentlichkeiit mit all meinen Kanälen. Würde ich als pietätlos gelten? Was denken die anderen? Darf ich mich freuen, Spaß haben und das alles auch zeigen? Schließlich würde ich nicht zeigen, wenn ich weine und traurig bin. Das öffentliche Bild ist fast immer einseitig, selten zeigt jemand (auch ich nicht) Traurigkeit. Aber warum eigentlich? Aus all diesen Gründen ist jetzt dieser Post entstanden.
Und auch … weil Schreiben heilt. Ich spüre das oft. Kennt ihr das Gefühl?
Dies scheint nach langer Zeit mal wieder einer der Beiträge zu sein, bei dem ich zu Anfang einen ganz anderen Plan hatte, wie er aussehen sollte. Trotzdem bin ich am Ziel. Mir geht es besser. Auch wenn dieser Text jetzt ganz anders endet als erwartet. Habt einen wundervollen Tag und lebt das Leben. Ich lasse euch noch ein paar Bilder da.
12 Comments
Janna | KeJas-BlogBuch
23. September 2018 at 15:02Manchmal blöd, manchmal so schön – das unplanmäßige Leben! Und was für ein wunderschönes Beitragsbild *-* (Urlaubsfeeling und -Sehnsucht lässt grüßen)
Ich hoffe das es deiner Freundin nicht allzuschlecht geht und auch deine familiäre Situation nicht den Boden unter den Füßen wegreist?!
Und ich danke dir für deine Offenheit und muss dir leider zustimmen, viel zu oft sieht das Leben in den social medias nach rosa Zuckerwatte aus, was es einfach nicht ist!
Fühl dich aus der Ferne umarmt <3
booknapping
23. September 2018 at 15:45Liebe Janna,
danke – es geht bergauf, in jeglicher Hinsicht. Ich habe ja auch nicht alles aufgezählt, darum ging es mir nicht, aber es gibt wirklich so Zeiten, da kommt ganz viel mit einem Schlag. Zum Glück kommen auch wieder andere.
Lieben Dank auch für die Umarmung, das kann ich immer brauchen :-)
Hab‘ noch einen schönen #litnetzwerk-Sonntag und liebe Grüße,
Sandra
Janna | KeJas-BlogBuch
26. September 2018 at 16:03Absolut, oft kommt gerne alles auf einen Schlag! Hoffentlich kommt dir angenehmere Zeit ganz schnell und weil du Umarmungen immer gebrauchen kannst, lasse ich dir nochmals eine dicke liebevolle da!
booknapping
26. September 2018 at 18:25Danke, Janna *umarme* :-)
Nicole
23. September 2018 at 13:17Danke für diesen persönlichen Beitrag, ich denke da erkennen sich viele wieder. Denn wenn etwas Schlimmes passiert, dann hat man ja schnell ein schlechtes Gewissen wenn an selbst Spaß hat, etwas erlebt und das Leben weitergeht. Aber das ist wichtig und es hilft solche Schicksalsschläge zu meistern, ohne daran zu zerbrechen. Dass du den Urlaub aber nicht komplett genießen konntest, ist auch nachvollziehbar.
Lg Nicole
litnetzwerk
booknapping
23. September 2018 at 13:21Danke, liebe Nicole, für deine schönen Worte. Sie sind tröstlich und zugleich ehrlich.
Ich wünsche dir noch einen zauberhaften #litnetzwerk-Sonntag mit vielen neuen Eindrücken.
Liebe Grüße,
Sandra
Anna
22. September 2018 at 16:07So ein persönlicher Beitrag! Und bei heilenden Gefühlen beim Schreiben, auch von Blog-Beiträgen, schließe ich mich definitiv an. So eine schöne Sache :)
booknapping
23. September 2018 at 07:31Danke, liebe Anna. Ja – hin und wieder haue ich so ganz persönliche Sachen raus. In meiner „Bloggerleben“-Kategorie gibt es noch mehr davon. Und es bedeutet mir viel, wenn auch diese Beiträge Zuspruch finden.
Liebe Grüße,
Sandra
Pink Anemone
4. September 2018 at 18:26Hallo Sandra,
freut mich, dass es Dir nach diesem Beitrag etwas besser geht.
Ich bin der Meinung, dass man sich sehr wohl trotzdem freuen und Spaß haben kann ohne pietätlos zu erscheinen. Warum auch nicht? Gerade wenn ein lieber Mensch von uns gegangen ist, sollte einem bewusst werden wie gut es einem selbst geht und man die Chance hat sich noch an Dingen zu erfreuen. Dabei liebevoll an die Person denken, der es ev. nicht mehr möglich ist, in Erinnerung an schöne Zeiten schwelgen und darauf anstoßen. Das Glas erheben und sagen „Danke für die schöne gemeinsame Zeit. Du warst ne Wucht und ich werde mich immer wieder gerne daran erinnern.“ Dies kann ebenso zur Trauerbewältigung beitragen wie vieles andere, manchmal sogar besser und vor allem schöner als die Trauer öffentlich kund zu tun. Vor allem ist das manchmal viel ehrlicher und emotionaler.
In diesem Sinne – auf ein schönes Leben in Gedenken an Freunde und Angehörige, die den Weg des Lebens vorzeitig verlassen mussten. Wir gehen den Weg weiter, mit viel Lachen, schönen Momenten und Erinnerungen.
Liebe Grüße,
Conny
booknapping
5. September 2018 at 20:00Liebe Conny,
danke für deinen herzlichen und ehrlichen Kommentar. Er bestätigt mich in meinem Tun nochmals, es ist eh unsinnig, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was andere denken könnten. Das weiß ich auch sehr gut, manchmal wird die Vernunft aber doch verdrängt. In solchen Momenten hilft neben dem drüber sprechen auch das drüber schreiben. Schreiben hat mich schon aus tiefen Löchern befreit, in solche stürze ich heutzutage ganz sicher nicht mehr.
Schön, dass du regelmäßig hier bei mir unterwegs bist :-*
Ganz liebe Grüße,
Sandra
Vincisblog
3. September 2018 at 09:10Warum nicht „nur“ Freude und Spaß zeigen? So ist es doch auch in der „Realität“. Nicht jeder Freund, Bekannter oder Kollege zeigt die schwachen Seiten oder erzählen über die eigenen Probleme.
Ob nun öffentlich oder privat, man sollte das zeigen/erzählen was man selber möchte. Nur dann ist man auch glücklich.
booknapping
4. September 2018 at 08:53Genau, das muss jede_r für sich selbst entscheiden. Immer nur Freude und Spaß zu präsentieren wäre für mich zu einseitig und würde nicht zu mir passen. Schon meine Rezensionen sind oft sehr persönlich, enthalten viel über meine Emotionalität. Deshalb – für mich passt das so und es gehört zu mir. Wie gesagt – das Leben besteht nicht nur aus Spaß und somit auch mein persönliches Blog nicht. Die Entscheidung über den Inhalt der Beiträge liegt, wie du schon schreibst, bei jeder Einzelnen.
LG,
Sandra
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